EINFÜHRENDE BEMERKUNGEN ZUM KARTENWERK DES MELLIN-ATLAS (ENDE DES 18. JAHRHUNDERTS (INTRODUCTORY NOTES, MELLIN ATLAS, END OF 18TH CENTURY, German language)

Graf Mellin, der Verfasser des Werks, war Mitglied der „Livländischen Gemeinnützigen und Ökonomischen Sozietät“, gegründet 1792 in Riga, Anfang des 19. Jahrhunderts nach Dörpt/Dorpat/Tartu/Jurjew, der Universitätsstadt Livlands, umgesiedelt, wo diese Einrichtung bis 1940 arbeitete.

Der Name der „Stiftung Livländische Gemeinnützige“ leitet sich von dem der Sozietät ab, einer der größten, in der Zeit der Aufklärung entstandenen europäischen akademischen Einrichtungen.

Die Originale befinden sich im Estnischen Historischen Archiv (Ajalooarhiiv) in Tartu. Das Werk wurde kurz vor der Jahrtausendwende von einem damals dort tätigen Mitarbeiter des Verlages „Regio“ in Tartu auf DIN A3 formatiert. Der Verlag wurde von der uneigennützigen Verwendung der Unterlagen informiert und hat dem nicht widersprochen.

Die Karten sind nicht nur als Kulturdenkmäler einer vergangenen Zeit von Bedeutung. Sie sind wegen ihrer Präzision und auch wegen der Nennung der Orte, sowohl in deutscher Sprache, als auch in den jeweiligen ländlichen Umgangssprachen (früher zusammenfassend als „Bauernsprachen“ bezeichnet) von Interesse.

Dies zeigt, dass die Orte stets nebeneinander, je nach den ethnischen Zusammenhängen der Benutzer der einen oder der anderen Sprachversion, Bezeichnungen in Deutsch, Estnisch, Lettisch, Schwedisch oder Livisch hatten.

Dies blieb so bis zu den Gewaltherrschaften Deutschlands bzw. Russlands Mitte des vergangenen Jahrhunderts, woraus sich die Ächtung der deutschen Bezeichnungen ergab.

Mellin-Atlas

Jürgen Lewerenz

Stifter und Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender:
Otto-Nagel-Str. 7, D-14467 Potsdam
lewerenz.juergen@freenet.de
juergen_lewerenz@hotmail.com

 

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Count Mellin, the author of this work, was one of the members of „Livländische Gemeinnützige und Ökonomische Sozietät“ (working translation: Livonian Common Weal and Economic Society; an official English language version of the denomination does not exist), founded 1792 in Riga and transferred at the beginning of 19th century to Doerpt/Dorpat/Tartu/Jurjev, the University town of Livonia, where this institution operated until 1940.

The name „Stiftung Livlaendische Gemeinnuetzige“ is derived from that of the Society, one of the biggest European academic bodies, erected at the times of “enlightenment”.

The originals are kept at the Estonian Historic Archive (Ajalooarhiiv) at Tartu. The work has been formated to DIN A3 by one of the former collaborators of the editorial house “Regio’” at Tartu, at the end of past century. The editorial house has been informed of its non-commercial use; no adversary statements have been made.

The maps are not just important as cultural monuments of past times. They are still valid because of their precision and also because of the mentioning of the localities, both in German language and in the respective rural conversation languages (formerly called “peasants languages”).

This proves that the localities had, side-by-side, names in German, Estonian, Latvian, Liivi or Swedish, following the ethnic circumstances of the users.

This habit remained until the appearance of the occupation powers, German and Russian, at the mid of past century which caused the rejection of the German language denominations.

Mellin Atlas

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